User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Montag, 26. September 2005

zwei-klassen-medizin

..ist in Österreichs Spitälern schon längst Wirklichkeit geworden. Ich denke, dass schon vor bei jeder Behandlung klar festgelegt ist, wie gut ALLES (und da meine ich sowohl die medizinischen als auch die pflegerischen Leistungen) sein wird.
Spricht etwas für eine bessere Behandlung, wird sie der Patient bekommen. Er ist entweder prominent, hat einflussreiche Freunde, eine Zusatzversicherung, die Sonderleistungen aller Art bezahlt, oder schmiert die direkt mit ihm Zutunhabenden selbst.
Hat man das Pech, weder berühmt noch reich zu sein, und die Chuzpe, sich ohne eine dieser Voraussetzungen in ein Spital begeben zu müssen, muss man schon viel Glück im Unglück haben, um folgende Dinge zu bekommen:
Die richtige Medikation – hier wird (und das sind keine Einzelfälle) schlampigst gearbeitet. Allfällige Hinweise auf Unverträglichkeit oder Fehlendes werden meist ignoriert.
Erträgliche Mitleidende – es ist weder für eine Frau, die ihr Kind gerade verloren hat, sehr angenehm auf der Geburtsstation von lauter Säuglingen umgeben zu sein, noch für eine nach einer Gehirnblutung Genesende, neben einer Dame mit sehr fortgeschrittener Demenz zu liegen.
Schwestern, die noch eine Idee von Privatsphäre haben – Blutdruckmessen während eines Stuhlgangs kann es doch irgendwie auch nicht sein.
Zumutbare Wartezeiten für verletzte Kinder – eine schlecht organisierte Erstaufnahme mit Wartezeiten von über drei Stunden und mehrfaches Hin- und Hergeschicktwerden zwischen denselben Räumen, wobei die darin anwesenden Personen auch noch jedes Mal genau dasselbe sagen und machen.
Richtige oder wenigstens gewissenhafte Diagnosen – denn nicht einmal das ist eine Selbstverständlichkeit. Alles, was ich erwähnt habe, ist mir selbst oder Leuten, die ich sehr gut kenne, im heurigen Sommer passiert.
Und diese Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Siehe nur hier und hier.
*
Seit langem lese ich viel über Qualitätsmanagement im Krankenhaus. Und seit langem hege ich einen Verdacht. Die, die sich da wirklich bemühen, sind nicht die obigen. Denn die bemühen sich selten. Aber die, die sich bemühen, die, die sich etwas bewahrt haben, die müssen sich auch auf die anderen verlassen. So wie eigentlich jeder Patient. Für den hat es nur manchmal mehr Folgen.
*

Aktuelle Beiträge

fast wie in der Wellness-Bubble...
fast wie in der Wellness-Bubble ... oder wie hiess...
Webcat72 - 4. Mär, 17:14
aller anfaen ge sind...
aller anfaen ge sind schwer ,)
Webcat72 - 4. Mär, 17:12
Ja, geht noch.
Ja, geht noch.
RokkerMur - 27. Feb, 11:56
ja danke,
heut ist die welt wieder in ordnung!
fantasia - 27. Feb, 07:25
also ich seh auch Bilder...
also ich seh auch Bilder und Texte und alles sternenstaubige...
Sternenstaub - 27. Feb, 05:44

Status

Online seit 7384 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:03

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren